Ambulante Traumatherapie in Hannover bei LMM
Traumatische Erlebnisse hinterlassen oft Spuren, die den Alltag belasten und Lebensfreude einschränken.
Bei uns in Hannover bieten wir Ihnen einen geschützten Raum, in dem Sie behutsam und professionell auf Ihrem Weg zur Heilung begleitet werden. Mit einfühlsamen Ansätzen wie EMDR stehen wir Ihnen zur Seite, um das Erlebte zu verarbeiten und innere Stabilität wiederzufinden.
Mit unserer ambulanten Traumatherapie finden wir gemeinsam Schritt für Schritt zurück zu einem Leben voller neuer Chancen und innerer Kraft.
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Was ist eine Traumatherapie?
Eine Traumatherapie ist eine spezialisierte Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, die psychischen, emotionalen und oft auch körperlichen Folgen eines traumatischen Erlebnisses zu behandeln. Traumatische Erlebnisse sind Ereignisse, die eine Person als extrem belastend oder überwältigend empfindet, wie z. B. Unfälle, körperliche oder emotionale Gewalt, Missbrauch, Krieg oder Naturkatastrophen.
Der Fokus der Traumatherapie liegt darauf, die betroffene Person bei der Verarbeitung und Integration des Traumas zu unterstützen, um die damit verbundenen Symptome zu lindern oder aufzulösen. Zu diesen Symptomen gehören häufig Angstzustände, Depressionen, Flashbacks, Albträume, emotionale Taubheit oder übermäßige Wachsamkeit (Hypervigilanz). In vielen Fällen kann auch eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vorliegen, die ebenfalls in der Traumatherapie behandelt wird.
Wann ist Traumatherapie sinnvoll?
Eine Traumatherapie ist dann sinnvoll, wenn eine Person nach einem traumatischen Ereignis über längere Zeit hinweg unter psychischen, emotionalen oder körperlichen Belastungen leidet, die den Alltag stark beeinträchtigen. Oftmals manifestieren sich die Folgen eines Traumas nicht unmittelbar, sondern über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg.
Zu den häufigsten Symptomen, die auf die Notwendigkeit einer Traumatherapie hinweisen, gehören:
- Flashbacks: Ungewollte und intensive Erinnerungen an das traumatische Ereignis, die das Gefühl vermitteln, das Trauma erneut zu durchleben.
- Albträume: Wiederkehrende und belastende Träume, die das Trauma thematisieren und den Schlaf erheblich stören können.
- Depressionen: Anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und innerer Leere, die oft mit einem Verlust von Interesse an alltäglichen Aktivitäten einhergehen.
- Angstzustände: Starke Ängste und Panikattacken, die ohne erkennbaren Auslöser auftreten und sich auf bestimmte Situationen, Orte oder Menschen beziehen können.
- Körperliche Symptome: Dazu zählen Herzklopfen, Schwindel, Magenbeschwerden und Muskelverspannungen, die durch das ständige Stressniveau des Körpers ausgelöst werden.
Diese Störung beeinträchtigt das tägliche Leben erheblich und kann zu sozialem Rückzug, Beziehungsproblemen, Berufs- und Lebenskrisen führen. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Betroffene vermehrt zu Suchtverhalten greifen, um den emotionalen Schmerz zu betäuben, oder in anderen Bereichen wie Essstörungen oder selbstverletzendem Verhalten Erleichterung suchen.
Eine Traumatherapie ist von entscheidender Bedeutung, um diesen langfristigen Auswirkungen entgegenzuwirken. Sie bietet Betroffenen die Möglichkeit, die traumatischen Erlebnisse in einem geschützten therapeutischen Rahmen zu verarbeiten und neue Wege der Bewältigung zu erlernen. Auch wenn das Trauma viele Jahre zurückliegt, kann eine Traumatherapie helfen, die emotionalen und körperlichen Symptome zu lindern und die Lebensqualität deutlich zu verbessern.
Häufige Ursachen und Formen von Traumata
Traumata können durch eine Vielzahl belastender und erschütternder Ereignisse ausgelöst werden. Diese Erlebnisse wirken oft so überwältigend, dass die betroffene Person emotional, psychisch oder körperlich überfordert ist. Traumata lassen sich in verschiedene Formen einteilen, je nach Dauer, Intensität und Art der erlebten Belastung.
Formen von Traumata:
- Akutes Trauma
- Ein akutes Trauma entsteht durch ein einmaliges, schwerwiegendes Ereignis, das plötzliche und intensive Angst oder Ohnmacht auslöst. Beispiele hierfür sind Unfälle, Naturkatastrophen oder plötzliche Verluste. Der Schock des Erlebnisses kann bei Betroffenen tiefe Spuren hinterlassen und die Verarbeitung der Situation erschweren.
- Komplexes Trauma
- Ein komplexes Trauma entwickelt sich durch wiederholte oder anhaltende traumatische Erfahrungen. Typische Beispiele hierfür sind Missbrauch, Vernachlässigung oder häusliche Gewalt, die über längere Zeit hinweg stattfinden. Da sich diese Art von Trauma oft über Monate oder Jahre erstreckt, sind die emotionalen und psychischen Folgen häufig tiefgreifender und schwerer zu behandeln.
- Entwicklungstrauma
- Entwicklungstraumata treten in der Kindheit auf und beeinflussen die emotionale und psychische Entwicklung eines Kindes nachhaltig. Diese Traumata entstehen durch chronischen Stress oder Missbrauch in der frühen Lebensphase und können die Fähigkeit beeinträchtigen, gesunde Bindungen und emotionale Sicherheit zu entwickeln. Betroffene tragen oft lebenslange Folgen in Form von Schwierigkeiten in Beziehungen und dem Selbstwertgefühl.
Häufige Ursachen für Traumata:
- Unfälle: Verkehrsunfälle oder Arbeitsunfälle können körperliche Verletzungen sowie psychische Erschütterungen verursachen. Betroffene fühlen sich oft in gefährlichen Situationen oder im Straßenverkehr extrem unsicher.
- Gewalt: Physische Gewalt, sei es durch Übergriffe, Kriminalität oder häusliche Gewalt, hinterlässt tiefe psychische Narben. Die Bedrohung des eigenen Lebens oder der körperlichen Unversehrtheit ist besonders traumatisierend.
- Missbrauch: Sexueller oder emotionaler Missbrauch, insbesondere in der Kindheit, ist eine der schwerwiegendsten Formen von Trauma. Oft leiden Betroffene noch Jahre später an den psychischen und körperlichen Folgen dieser Erlebnisse.
- Kriegserfahrungen: Menschen, die in Krisengebieten leben oder Krieg erlebt haben, sind oft extremen psychischen Belastungen ausgesetzt. Kriegstraumata führen häufig zu posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen.
- Naturkatastrophen: Erlebnisse wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Stürme können Gefühle von Hilflosigkeit und Kontrollverlust auslösen, da die Betroffenen oft keinerlei Einfluss auf die Situation haben.
Jeder Mensch reagiert anders auf traumatische Ereignisse. Was für eine Person traumatisierend sein kann, muss für eine andere nicht zwangsläufig dieselbe Wirkung haben. Faktoren wie persönliche Resilienz, frühere Lebenserfahrungen und soziale Unterstützung spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie jemand auf ein Trauma reagiert und es verarbeitet. Daher betrachten und behandeln wir Traumata stets individuell.
Behandlungsansätze in der Traumatherapie
Die Traumatherapie umfasst verschiedene therapeutische Ansätze, die darauf abzielen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und ihre belastenden Auswirkungen zu lindern. Je nach Art des Traumas und den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Person kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Jede dieser Methoden verfolgt das Ziel, die Verarbeitung des Traumas in einem sicheren Rahmen zu ermöglichen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
EMDR ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die besonders bei der Behandlung von PTBS eingesetzt wird. Während der Therapie fokussiert der Patient das traumatische Erlebnis, während er gleichzeitig bilaterale Stimulationen erfährt, wie z. B. geführte Augenbewegungen. Diese Methode fördert die natürliche Verarbeitungsfähigkeit des Gehirns und hilft, die emotionale Ladung des Traumas zu reduzieren. EMDR ermöglicht es, belastende Erinnerungen neu zu bewerten und zu integrieren, sodass sie weniger belastend wirken.
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)
Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT, Cognitive Behavioral Therapy) ist ein weit verbreiteter Ansatz, der bei der Traumatherapie häufig eingesetzt wird. CBT konzentriert sich darauf, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren, die als Folge des Traumas entstanden sind. Durch den gezielten Einsatz von Techniken wie der kognitiven Umstrukturierung lernt der Patient, traumatische Erlebnisse aus einer neuen Perspektive zu betrachten und schädliche Denkweisen zu hinterfragen. Zudem vermittelt die Therapie Strategien, um den Umgang mit stressauslösenden Situationen zu verbessern.
Körperorientierte Verfahren (Somatic Experiencing)
Somatic Experiencing ist ein körperorientierter Ansatz, der davon ausgeht, dass traumatische Erlebnisse nicht nur im Geist, sondern auch im Körper gespeichert werden. Oftmals führen unverarbeitete Traumen zu körperlichen Spannungen oder blockierten Energien. Durch gezielte Körperarbeit und das bewusste Wahrnehmen von körperlichen Empfindungen hilft Somatic Experiencing dabei, diese Anspannungen zu lösen und das Nervensystem zu beruhigen. Dadurch wird der Körper in die Lage versetzt, das Trauma auf einer tieferen, körperlichen Ebene zu verarbeiten.
PITT Traumatherapie (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie)
PITT (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie) ist ein therapeutisches Verfahren, das darauf abzielt, Patienten zu stabilisieren, bevor das Trauma selbst bearbeitet wird. In der PITT Traumatherapie wird großer Wert darauf gelegt, dass der Patient in einem geschützten Rahmen arbeitet und emotionale Ressourcen aufbaut, um das Trauma bewältigen zu können. Durch imaginative Techniken und psychodynamische Ansätze werden innere Bilder genutzt, um emotionale Stabilität zu schaffen. Diese Methode eignet sich besonders gut für Menschen, die sehr empfindlich auf das Trauma reagieren oder bei denen das Trauma tief in der Vergangenheit liegt.
In der Konsolidierungsphase wird der Fortschritt regelmäßig überprüft, und der Therapeut passt die Therapie an die sich verändernden Bedürfnisse des Paares an. Die erlernten Techniken und Verhaltensweisen werden im Alltag gefestigt, oft durch Hausaufgaben und praktische Übungen. Der Fokus liegt darauf, die positiven Aspekte der Beziehung zu stärken und die emotionale Bindung zu vertiefen.
Wie läuft eine Traumatherapie ab?
Der Ablauf einer Traumatherapie folgt einem strukturierten und individuell abgestimmten Prozess, der darauf abzielt, das Trauma in einem sicheren und unterstützenden Umfeld zu bearbeiten. Jede Traumatherapie ist auf die speziellen Bedürfnisse und Erfahrungen des Patienten zugeschnitten, um eine bestmögliche Heilung zu ermöglichen.
Ein typischer Ablauf gliedert sich in mehrere Phasen:
- Kontaktaufnahme: Der Erstkontakt zur Traumatherapie bei LMM kann einfach per Anruf, E-Mail oder Online-Formular erfolgen. Uns ist bewusst, dass dieser Schritt oft eine große Hürde ist, daher gestalten wir ihn so unkompliziert wie möglich. Im Erstgespräch sammeln eine unserer Praxismitarbeiterinnen grundlegende Informationen zu Ihrem Anliegen und Ihren Präferenzen, etwa zur Therapieform oder zum Therapeuten. Auf dieser Basis klären sie die Möglichkeit einer Betreuung, informieren über die Wartezeit und wählen den passenden Therapeuten für Sie aus.
- Erstgespräch und Diagnostik: Vor der eigentlichen Traumatherapie erfolgt ein ausführliches Erstgespräch mit einem unserer Therapeut:innen, um ihre Situation genau zu analysieren. Hier werden die traumatischen Erlebnisse, aktuelle Symptome und die emotionale Verfassung besprochen. Das Ziel des Erstgesprächs ist es, eine umfassende Diagnose zu erstellen und die genaue Art des Traumas zu identifizieren. Zudem wird ermittelt, welche Behandlungsmethoden am besten geeignet sind und ob spezifische Ansätze wie EMDR zur Anwendung kommen sollten.
- Aufbau einer stabilen therapeutischen Beziehung: Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Therapeut ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Traumatherapie. In dieser Phase wird darauf hingearbeitet, eine sichere und stabile Umgebung zu schaffen, in der sie sich öffnen und ihre Gefühle ausdrücken können. Traumatherapie erfordert oft Zeit, um Vertrauen aufzubauen, da viele Betroffene nach traumatischen Erlebnissen Schwierigkeiten haben, anderen zu vertrauen. Unsere Therapeut:innen sind sensibilisiert, vermitteln Sicherheit und bieten emotionale Unterstützung, um die Grundlage für die nachfolgenden Therapiephasen zu legen.
- Bearbeitung des Traumas in einem sicheren Umfeld: Die eigentliche Bearbeitung des Traumas erfolgt in einer Umgebung, in der sie sich geschützt fühlen. Je nach angewendetem Therapieansatz, wie z. B. EMDR oder PITT, wird das Trauma schrittweise verarbeitet. In dieser Phase werden sie angeleitet, sich mit dem traumatischen Erlebnis auseinanderzusetzen, ohne dabei überwältigt zu werden. Techniken wie körperorientierte Traumatherapie helfen, emotionale und körperliche Reaktionen auf das Trauma zu regulieren. Ziel ist es, die emotionale Belastung zu reduzieren und das Trauma neu zu bewerten, sodass es weniger Einfluss auf das tägliche Leben hat.
- Nachsorge und Stabilisierung: Nach der intensiven Bearbeitung des Traumas ist die Phase der Nachsorge und Stabilisierung entscheidend, um die Therapieerfolge zu festigen. Sie lernen in dieser Phase, erlernte Strategien zur Bewältigung von Stress und emotionalen Belastungen im Alltag anzuwenden. Es wird darauf hingearbeitet, eine langfristige emotionale Stabilität zu erreichen und Rückfälle in alte Verhaltensmuster zu vermeiden. In dieser Phase kann auch der Einsatz von körperorientierter Traumatherapie hilfreich sein, um das Nervensystem weiter zu beruhigen und die Verbindung zwischen Körper und Geist zu stärken.
Wie lange dauert eine Traumatherapie?
Die Dauer einer Traumatherapie ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von der Schwere des Traumas sowie der Reaktion des Patienten auf die Behandlung ab. Manche Patienten benötigen nur wenige Sitzungen, während andere eine längere Therapiezeit benötigen, um das Trauma vollständig zu verarbeiten.Ein individueller Therapieplan wird in der Regel gemeinsam mit dem Patienten erstellt, um den optimalen Behandlungsverlauf zu gewährleisten. Wichtig ist, dass die Therapie in einem Tempo erfolgt, das der Patient als sicher empfindet, um eine nachhaltige Heilung zu ermöglichen.
Wird Traumatherapie von der Krankenkasse bezahlt?
Ja, Traumatherapie kann unter bestimmten Voraussetzungen von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden. Für eine Kostenübernahme müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- Eine seelische Erkrankung bzw. eine Störung „mit Krankheitswert“ muss vorliegen, wie z.B. PTBS.
- Die Behandlung muss von einem zugelassenen Therapeuten durchgeführt werden, der eine Kassenzulassung besitzt.
- Ein anerkanntes Richtlinienverfahren muss angewendet werden.
Die Krankenkassen bezahlen folgende psychotherapeutische Verfahren:
- Verhaltenstherapie
- Analytische Psychotherapie (Psychoanalyse)
- Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- Systemische Therapie (für Erwachsene)
Diese Therapieformen können auch in der Traumatherapie eingesetzt werden, insbesondere bei der Behandlung von PTBS und anderen traumaassoziierten Störungen.
Erfahren Sie hier mehr über die Psychotherapie in Hannover als Kassenpatient.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Traumatherapie als Selbstzahler oder Privatpatient in Anspruch zu nehmen, können Sie mit den folgenden Kosten rechnen:
- Einzelsitzung: zwischen 134,06 € und 153 €
- plus zusätzlich Biografische Anamnese: 123,34 €
- plus mögliche Anwendung von Testverfahren: 75,75 €
Wie beantrage ich eine Traumatherapie?
Um eine Traumatherapie zu beantragen, folgen Sie diesen Schritten:
- Psychotherapeutische Sprechstunde: Vereinbaren Sie eine erste Sprechstunde bei uns oder lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt überweisen. Dort wird der Therapiebedarf festgestellt.
- Therapeutensuche: Wählen Sie mit unserer Hilfe einen zugelassenen Therapeuten, der auf Traumatherapie spezialisiert ist (z. B. EMDR).
- Probatorische Sitzungen: Nehmen Sie an mindestens 2 probatorischen Sitzungen teil, um die Diagnose zu bestätigen und den Therapieplan zu erstellen.
- Antrag bei der Krankenkasse: Der Traumatherapeut stellt den Therapieantrag mit Diagnose und Behandlungsplan bei der Krankenkasse.
- Genehmigung: Nach der Genehmigung durch die Krankenkasse können Sie mit der Therapie beginnen.
Falls der Antrag abgelehnt wird, können Sie gemeinsam mit dem Therapeuten Widerspruch einlegen. Privatversicherte sollten vorher prüfen, welche Therapien von ihrer Versicherung abgedeckt werden.
FAQ (Häufig gestellte Fragen)
Kann man ein Trauma selbst therapieren?
Es ist schwierig, ein Trauma vollständig allein zu bewältigen, da traumatische Erfahrungen tiefgreifende Auswirkungen auf die Psyche haben können. Professionelle Unterstützung durch Therapeuten ist oft entscheidend, um effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln und den Heilungsprozess zu fördern. Selbsthilfemaßnahmen wie Achtsamkeitsübungen oder Tagebuchschreiben können hilfreich sein, ersetzen aber keine fachkundige Therapie.
Wie äußert sich ein verdrängtes Trauma?
Ein verdrängtes Trauma kann sich durch verschiedene psychische und physische Symptome zeigen, wie zum Beispiel unerklärliche Ängste, Schlafstörungen, Flashbacks oder körperliche Beschwerden ohne medizinischen Befund. Betroffene können emotionale Instabilität, Stimmungsschwankungen oder Schwierigkeiten bei zwischenmenschlichen Beziehungen erleben, oft ohne den Zusammenhang mit dem ursprünglichen Trauma zu erkennen.
Wie anstrengend ist Traumatherapie?
Traumatherapie kann emotional und mental herausfordernd sein, da sie die Auseinandersetzung mit schmerzhaften Erinnerungen erfordert. Der Prozess kann anstrengend sein, führt jedoch häufig zu langfristiger Besserung und Heilung. Mit der Unterstützung eines einfühlsamen Therapeuten und in einem sicheren therapeutischen Umfeld können Betroffene lernen, ihre Traumata zu verarbeiten und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Ist Traumaheilung möglich?
Traumaheilung ist ein komplexer Prozess, aber sie ist möglich. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass es eine Vielzahl von Ansätzen gibt, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und Heilung zu fördern:
- Psychologische Heilung: Eine der Grundlagen für die Heilung von Trauma ist die Wiederherstellung sozialer Systeme und zwischenmenschlicher Beziehungen. Der Heilungsprozess besteht oft aus drei Phasen: Sicherheit schaffen, das Erzählen des traumatischen Ereignisses und die Wiederverbindung mit anderen.
- Resilienz und posttraumatisches Wachstum: Studien zeigen, dass Menschen nach traumatischen Erlebnissen nicht nur heilen, sondern in vielen Fällen auch Wachstum und persönliche Weiterentwicklung erfahren können. Die Förderung von Resilienz ist hierbei entscheidend (Zoellner & Feeny, 2014).
- Traumafokussierte Therapien: Traumatherapie und EMDR haben sich als wirksam bei Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen in Thailand erwiesen, um die Symptome von posttraumatischer Belastungsstörung und anderen traumabedingten Störungen zu lindern (Piyavhatkul et al., 2018).
- Diese Meta-Analyse zeigt, dass psychologische Interventionen bei der Behandlung von PTBS nach mehrfachen ebenso wie nach einzelnen traumatischen Ereignissen hochwirksam sind. Es wurde kein signifikanter Unterschied in der Wirksamkeit zwischen beiden Gruppen festgestellt. Die Evidenzqualität ist moderat bis hoch, was die Ergebnisse robust und klinisch relevant macht. Dies widerlegt die Annahme, dass Mehrfachtraumata eine effektive Behandlung erschweren.