New Skills Training als Straßenschild

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ

Was ist eine Borderline-Störung?

Die Störung zeichnet sich durch eine plötzlich einschießende, extreme innere Anspannung aus. Betroffene haben häufig nur noch das dringende Bedürfnis, diese extreme innere Anspannung zu beenden. Der Grund für diese innere Anspannung sind Probleme in der Regulation von Gefühlen. So werden Betroffene immer wieder von sehr schmerzhaften Gefühlen überflutet und sie fühlen sich diesen Emotionen ausgeliefert. Betroffene versuchen dann alles, um diesen emotionalen Zustand zu beenden. Dabei greifen sie auch auf Verhaltensweisen zurück, die zwar kurzfristig hilfreich sind und diesen inneren Zustand regulieren, aber langfristig zu neuen Problemen führt. Beispielsweise kann Alkohol innere Gefühlszustände kurzfristig betäuben, langfristig schädigt fortgesetzter Konsum von Alkohol unsere Körper. Diese sogenannten „dysfunktionalen Verhaltensweisen“ sind nicht spezifisch für Patientinnen und Patienten mit einer Borderlinestörung, sondern im Alltag vieler Menschen weit verbreitet. Zusammenfassend handelt es sich um eine Störung der Regulation von Emotionen, was bedeutet, dass Betroffene schneller emotional reagieren und Gefühle stärker ausgeprägt wahrnehmen. Insbesondere unangenehme Emotionen (Hilflosigkeit, Einsamkeit, Traurigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Verachtung, Scham, Schuld, Angst, Wut etc.) werden von Betroffenen unerträglich intensiv erlebt.

Was sind die Symptome einer Borderline-Störung? Angelehnt an ICD-10 unter anderem:

  • Die emotionale Instabilität ist das übergreifende Hauptsymptom
  • Unsicherheiten bzgl. Selbstbild, Zielen, inneren Präferenzen (Identität)
  • Neigung, sich in intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, in dessen Folge oft emotionale Krisen auftreten
  • Heftige Bemühungen, Verlassenwerden zu vermeiden
  • Selbstverletzungen (auch Androhung)
  • Gefühl innerer Leere

Was ist DBT?

Wir vertreten den Standpunkt, dass Betroffene ihre Probleme nicht selber verursacht haben, aber sie leider selber dafür arbeiten müssen, diese zu lösen. Hierfür existiert in der Verhaltenstherapie ein speziell entwickeltes Verfahren: Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie (DBT). Oberstes Ziel ist, den Betroffenen zu helfen, ihre persönlichen Lebensziele zu erreichen. Hierfür integriert die DBT viele verschiedene therapeutische Methoden.

Einige Kernaussagen der DBT:

  • Die Veränderung des Verhaltens ist der Schlüssel zur Veränderung des Erlebens. So wird eine Stabilisierung des emotionalen Erlebens erreicht
  • Betroffene wollen sich verändern und geben ihr Bestes
  • Betroffene müssen sich leider mehr anstrengen als andere, um ihre Ziele zu erreichen

 

Quelle: Bohus, M., & Wolf-Arehult, M. (2009). Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten. Schattauer Verlag.

 

TM

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